Seit einem Jahr bin ich Mitglied bei der Astronomischen Arbeitsgruppe Ulm (AAU). Das ist ein Verein, der sich mit Astronomie beschäftigt und von Joachim Honer geleitet wird.
Die AAU ist auch mit ihrer Homepage im Internet zu erreichen. Dort kann man sich auch über unsere Aktivitäten informieren.
Nachdem ich mir endlich ein Fernglas mit Stativ
zugelegt habe, konnte ich endlich mal im Urlaub meine ersten Galaxien
anschauen.
Ist schon beeindruckend wenn so ein Objekt im Fernglas
auftaucht.
Natürlich gucke ich auch nur mit meinem
Sternenatlas in den Himmel, aber bis ich alle Sternzeichen mal
gefunden und sie mir gemerkt habe, dauert es noch eine Weile.
Meine Ausrüstung besteht am Anfang nur aus einem
8X24 Fernglas. der Wille ein Teleskop zu kaufen war da, aber nachdem
ich die Meinung von vielen Experten eingeholt hatte, war ich auch
nicht schlauer als vorher. Sollte ich mir nun ein gutes Fernglas, ein
Teleskop oder eine bessere Brille kaufen? Wie bei jedem Hobby, kann
man mit dem einen am Besten dies und mit dem anderen am Besten das
machen. Nur woher weis ich was mir Spaß macht?
Auch geht das
Equipment der Astronomie ganz schön ins Geld. Da kann man sich
einen Fehlkauf nicht leisten.
Nach dieser Verwirrung wußte
ich nicht mehr was ich machen sollte. Der einzige Ausweg aus dem
Dilemma kam, als mir ein Bekannter erzählte, das er einmal einen
Spiegel selber geschliffen hat.
Das war die Lösung. Beim
Selberbauen eines Teleskops ist ja der Weg das Ziel.
Die Idee hat
auch noch einige andere angesteckt. Bis jetzt sind wir 7
Spiegelschleifer. Näheres siehe Amateur Telescope
Making
Inzwischen habe ich es aber nicht mehr ausgehalten
und mich an den alten Grundsatz "Ein gutes Fernglas kann man
immer brauchen" gehalten und mir ein Miyauchi BS-77iB 45°
(20X77) gekauft. Natürlich braucht so eine Vergrößerung
ein Stativ. Bei mit ein Manfrotto 475B mit Junior Neiger 410. Zum
Sternegucken ist das schon eine tolle Kombination, Da sich der Neige
sehr fein einstellen läßt. Inzwischen habe ich auch schon
meine ersten Gehversuche mit meinem Fernglas unternommen und viel
gelernt.
Für meine Miyauchi habe ich mit einer Baader Sonnenfolie einen Sonnenfilter gebaut. Manche waren etwas skeptisch, da das Fernglas einen Blickwinkel von ungefähr 2,5 Sonnendurchmesser hat.
Schon beim ersten Beobachern war ich doch erstaunt. Man
sieht toll die Sonnenflecken. Auf der Oberfläche kann man am
Rand auch die Kranulation sehen. Es macht einfach Spaß morgens
das Fernglas rauszustellen und dann ab und zu mal durchzugucken bis
die Sonnen hinter den Häusern verschwindet.
Die Idee ein Teleskop zu
bauen kam aus der Unentschlossenheit der Teleskop Auswahl.
Das
falsch gekaufte Teleskop verstaubt im Keller, das falsche selbst
gebaute Teleskop aber kann man immer noch im Wohnzimmer
ausstellen.
Da fällt die Wahl ja wohl nicht schwer.
Zuerst
ist da die Wahl der Spiegelgröße. In der Literatur wird
als erster Spiegel ein 15 cm Spiegel vorgeschlagen. Der war uns
eigentlich etwas zu klein, denn der ideale Spiegel fängt erst ab
200 mm an. Beim Öffnungsverhältnis waren wir jedoch nicht
so mutig, wir wählten f/8, was einer Brennweite von 1600 mm
entspricht. Das gibt dann schon ein mannshohes Teleskop, aber so weit
sind wir ja noch nicht.
Stefan, ein erfahrenerer Spiegelschleifer
aus unserem Verein, der auch schon einen 200 mm Spiegel geschliffen
hat, räumte unsere Bedenken aus, das wir uns da zu viel
vorgenommen hatten.
Zuerst wurde nun das Buch Speigelfernrohre -
selbst gebaut gekauft, denn man will ja schließlich erahnen
können auf was man sich da einläßt.
Nun braucht
man noch einen Rohling, eine Schleifschale und Schleifmittel. Den
ZERODUR Rohling haben wir bei Schott gekauft. Bei dieser Größe
ist zwar noch kein ZERODUR erforderlich, jedoch war DURAN nicht
aufzutreiben, das Spiegelvermessen ist beim Schleifen wegen der
geringeren Wärmeausdehnung einfacher und man gönnt sich je
sonst nichts.
Das Schleifmittel kauften wir bei der
Materialzentrale.
Bei der Schleif gingen alle ihren eigenen Weg.
Einige von uns gingen zum Glaser und wurden dadurch um 50 - 75 EUR
ärmer. Ich investierte in einen Glasschneider und schaute in den
Altglaskontainer auf dem Recyclinghof. Als ich da stand, kam ein Mann
mit einem Glastisch auf mich zu. Ich fragte natürlich sofort ob
ich ihn haben könne. Am Anfang wollte er mir den Glastisch gar
nicht geben, da er eine Macke hatte. Aus diesem Glastisch habe ich
dann schöne Schleifschalen geschnitten.
Nun mußte ich
nur noch eine Aufnahme für die Schleifschale bauen und konnte
dann mal mit dem Grobschliff starten.
Fortsetzung folgt.
Nachdem ich mit meinem Fernglas das erste mal mit meim
LED Sicherheitslicht als Astroleuchte beim Sternegucken war, habe ich
schnell festgestellt das mir eine Hand fehlt.
In der einen Hand
die LED Leuchte und in der anderen den Sternenatlas geht ja noch,
aber mit welcher Hand bedient man dann das Fernglas?
Der einzige
Ausweg war für mich eine Stirnleuchte.
Der Umbau meiner alten
Stirnleuchte mit den Innerreien des LED Lichtes haben sich schon in
der ersten Nacht gelohnt.
Hier
eine kleine Anleitung für den Umbau.
Nachdem ich mit einem Dobson Teleskop mit Telrad Sucher
beobachtete, stellt ich fest, das ich in Zenitnähe jedesmal von
meinem Stuhl aufstehen mußte wenn ich durch den Sucher schauen
wollte. Da mußte ich dann schier auf den Boden liegen. Hat mich
damals nicht arg gestört, war halt so.
Als ich dann einmal
durch Stefans Dobson mit einem 90 Grad Sucher schaute, war ich doch
überrascht, das man sich gar nicht mehr verrenken muß,
wenn man zwischen Okular und Sucher wechselt. Tolle Sache, mußte
ich natürlich gleich nachbauen, denn die 90° Sucher die man
kaufen kann kosten mindestens 150 ¤.
Eine Recherche bei
eBay ergab, das 8x50 Ferngläser so zwischen 10..20 ¤
verkauft werden. Also habe ich mitgesteigert und den Zuschlag bei
12,50 ¤ bekommen. Da der Verkäufer das Glas als "in
Ordnung" und "mein bestes Fernglas" angepriesen hat,
hatte ich mir schon überlegt, das Glas gar nicht auseinander zu
nehmen, sondern zum Spechteln zu benutzen. Als das Fernglas endlich
ankam mußte ich es gleich auspacken und ausprobieren. Voll
Erwartung schaute ich durch - und war stinke sauer. Das Glas hatte
einen Parallaxenfehler das einem gleich schwindelig wurde. Wieder mal
Schrott Entsorgung bei eBay!!! Das Fernglas war mal runtergefallen,
erkennbar an einer Macke am Objektiv. Also Email schreiben , sich
beschweren, ...
Na gut, da die Optik in Ordnung war, fiel es mir
nicht schwer, das Fernglas zu zerlegen und einen Sucher daraus zu
bauen.
Aus je einem Objektiv, Okular und Prisma habe ich dann mit
einem Abwasserrohr und etwas Holz einen Sucher gebaut.
Durch die
Umlenkung mit einem Prisma bekommt man ein aufrechtes und
seitenverkehrtes Bild. Für das gucken am Tage nicht geeignet,
bei der Astronomie wenig störend, da man sich schnell dran
gewöhnt.
Hier
eine kleine Anleitung für den Umbau.
Folgende Bücher kann ich empfehlen: |
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---|---|---|---|---|
Titel |
Autor |
Verlag |
ISBN |
|
Atlas für Himmelsbeobachter |
Erich Karkoschka |
Kosmos |
3-440-07488-9 |
|
Sternenatlas Deutschland |
Freek Reijmerink |
Weltbild Verlag |
3-89350-155-X |
|
Der Sternenhimmel |
Könemann |
Könemann |
3-8290-6999-5 |
|
Astrowissen |
Hans-Ulrich Keller |
Kosmos |
3-440-08074-9 |
|
Spiegelfernrohre selbst gebaut |
M. Trittelvitz |
Sterne und Weltraum |
3-87973-943-9 |
|
Das Fernrohr für jedermann |
Hans Rohr |
Orell Füssli |
3-280-00020-3 |
|
Spiegeloptik |
Kurt Wenske |
SUW |
- |
|
Sonnenuhren bauen leicht gemacht |
Franz Embacher |
Rudolf Müller |
3-481-24401-0 |
|
Welcher Stern ist das |
Joachim Herrmann |
Kosmos |
3-440-07531-1 |